Badminton Weltmeisterschaft in Pará de Minas/BRA

Einen langen Rückstau haben seit 2020 die Nachwirkungen der Corona- Pandemie der normalerweise alle 4-Jahre stattfindenen Weltmeisterschaften geführt.

Finja Rosendahl soll an der Badminton-Weltmeisterschaft in Pará de Minas/BRA mitmachen, aber leider kann die Bundesregierung sie nicht fördern. Durch die großzügige Unterstützung des Gehörlosern-Sportverband NRW sowie von Spenden bzw. Sponsoren und Familie konnten ausreichend Mittel gesammelt werden, um sie mit Begleitung uu entsenden. Da der Startmöglichkeit hierzu aufgrund der unsicheren Finanzierung relativ spät fiel, blieb Finja Rosendahl wenig Zeit, sich optimal vorzubereiten. Kurzfristig konnte ihr Heimtrainer, Thies Wiediger es einrichten, sie nach Brasilien zu begleiten sowie Finjas Mutter, Petra Rosendahl.

Die Weltmeisterschaften liefen bei ihrer Ankunft bereits seit knapp einer Woche, aber da die deutsche Spielerin nur im Einzel antrat, war sie noch rechtzeitig vor Ort. Mit wenigen Tagen Akklimatisierungszeit traf das kleine deutsche Team am 16. Juli 2023 nach einer strapaziösen Anreise in Pará de Minas ein.

Für Finja Rosendahl bedeutete das suboptimale Bedingungen, nicht zuletzt weil sie im Gegensatz zu den Konkurrentinnen, von denen viele bereits im Doppel gespielt hatten, nicht die Zeit gehabt hatte, sich an die Halle und die kurzfristig neu eingeführten Bälle zu gewöhnen.

Finja Rosendahl  traf mit nur drei Trainingseinheiten Vorbereitung schon in ihr erstes Match in der Gruppenphase auf eine der überlegenen Spielerinnen aus Taiwan, Chiao-Yu Chiang. Trainer Thies Wiediger hatte vor dem Wettkampf Anweisung gegeben, selbst anzugreifen und viel runter zu spielen, da die Bälle unerwartet schnell und die Gegnerin unbekannt war. Denn leider gab es vor dem Wettkampf keine Gelegenheit, die Spielerin aus Taiwan zu studieren. Chiang erwies sich in allen Bereichen als zu stark, so dass Finja Rosendahl mit 13-21, 10-21 unterlag.

Das zweite Gruppenspiel bestritt Rosendahl gegen die Ukrainerin Marharyta Pylypchuk. In diesem ausgeglicheneren Match hielt die Deutsche gut mit, konnte ihr Potential aber nicht voll ausschöpfen. Es gelang ihr nur zum Teil die Taktik umzusetzen und geduldig zu spielen. Rosendahl unterlag der Ukrainerin mit 17-21, 17-21 und schied damit in der Gruppenphase aus dem Wettkampf aus. “Im ersten Satz lag ich zur Halbzeit 11-7 zurück, ich musste noch ins Spiel kommen und nach der Halbzeit kam ich besser in mein Spiel,hal habe dann am Ende knapp zu 17 verloren. Im zweiten Satz lag ich zur Halbzeit 11-8 vorne, habe dann aber leider ein paar Bälle ins Aus gespielt und habe wieder knapp zu 17 verloren. Ich habe gekämpft und war sehr traurig, dass ich das Spiel am Ende verloren habe, da ein Sieg möglich gewesen wäre." Sie war sehr enttäuscht, aber mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen konnte Finja Rosendahl die weiteren Wettkämpfe nur als Zuschauerin erleben.

In ihren eigenen Worten: „Ich hatte Schwierigkeiten mich an die Halle und die Bälle zu gewöhnen. Meine erste Gegnerin aus Taiwan war wie erwartet sehr stark. Mein zweites Spiel gegen die Ukraine habe ich leider knapp verloren. Das Turnier war leider vorbei für mich, darüber bin ich sehr traurig, da ich mir ein höheres Ziel gesetzt habe.“

Trainer Thies Wiediger lobte die Organisation, hätte es aber begrüßt, wenn es mit Doppel/Mixed-Partner*innen für Finja Rosendahl weitere Wettkampfchancen gegeben hätte. Der Umstand, dass sie als „Einzelkämpferin“ antrat, setzte sie zusätzlich unter Druck.

Zum Abschluss noch ein paar Dankesworte von Finja:
„Vielen Dank für die Unterstützung. Auch wenn der Erfolg nicht so war, wie ich mir das vorgenommen habe, bin ich dankbar für die vielen tollen neuen Erfahrungen, die ich sammeln durfte. Ohne die Hilfe meiner Sponsoren und Unterstützer, Gehörlosen-Sportverband NRW, Heinz Kettler Stiftung, Club der Deutschen Meister, DGSV, GSV Düsseldorf, Gladbecker FC, Stiftung Deutsche Sporthilfe, Sportstiftung NRW, meines Trainers und meiner Eltern wäre dies nicht möglich gewesen.“